Elektrokatamaran: Frisia zieht positives Fazit nach der ersten Saison

Das erste rein elektrische deutsches Seeschiff hat die Erwartungen der Fahrgäste, der Mannschaft und der Reederei voll erfüllt.
“Unser Elektrokatamaran ist schnell, leise, klimafreundlich und bietet ein einzigartiges
Erlebnis für unsere Fahrgäste”, sagt Kapitän Stephan Ulrichs und bringt damit seine persönlichen Eindrücke der ersten Saison mit der rein elektrischen Fähre Frisia E-I (sprich: Frisia E – 1) auf den Punkt.
Der E-Kat der AG Reederei Norden-Frisia war im Januar 2025 nach einjähriger Bauzeit von der niederländischen Damen Werft (Rotterdam) nach Norddeich überführt worden. Nach der Taufe Ende März erfolgte am vierten April die erste Fahrt mit Gästen nach Norderney.
Der E-Kat ist das erste rein elektrisch betriebene Seeschiff unter deutscher Flagge. “Es ist toll, Teil dieses Projekts zu sein”, sagt Steuermann Mike Morawietz. Es habe echten Pioniercharakter, diese Innovation begleiten zu dürfen. “Es macht mich schon ein wenig stolz, dass wir bei mit der Frisia E – 1 etwas wirklich Neues gewagt haben”, sagt auch Michael Garrelts, technischer Inspektor. Alles habe gleich in der ersten Saison so funktioniert, wie man es sich vorgestellt habe.
Für Inselexpress-Produktmanager Rainer Sürken war der schönste Moment mit dem E-Kat nach der Bauzeit und vielen Probefahrten das erste Ablegen mit Gästen an Bord. “Als wir so geräuschlos anfuhren, konnte man Erstaunen und Begeisterung in den Gesichtern sehen”. “Ein Passagier kam sogar extra aus England, um sich unsere Innovation anzusehen”, ergänzt Steuermann Mike Morawietz. Der sei dann auch gleich zwei Tage hintereinander mit dem E-Kat gefahren.
Wie bei jedem Schiff gab es auch beim E-Kat im Laufe der Saison ein paar kleinere Reparaturen. “Einmal hatten wir eine Herausforderung beim Laden, weil sich eine Sicherung verabschiedet hatte”, sagt Kapitän Stephan Ulrichs. Einen weiteren Ausfall habe es durch ein mechanisches Problem mit dem Getriebe gegeben. “Alles konnte in kurzer Zeit behoben werden. Es gab nicht mehr Herausforderungen als mit jedem anderen Schiff. “Für so ein innovatives Projekt ist das wirklich erstaunlich”, so Ulrichs.
Auch bei der Versorgung des E-Kat mit selbst erzeugtem Strom sei man schon im ersten Jahr sehr zufrieden. “Wir konnten mehr als 60 Prozent des Strombedarfs aus unseren eigenen Photovoltaikanlagen decken”, so Michael Garrelts, technischer Inspektor. Damit habe man das angestrebte Ziel sogar noch übertroffen. “Wenn in der nächsten Saison unser Batteriespeicher voll in Betrieb geht, dürfte die Quote noch besser werden”.
Während der Hauptsaison 2025 fuhr der E-Kat etwa acht Mal täglich mit bis zu 150 Fahrgästen CO?-frei zur Nordseeinsel Norderney und zurück. Die Fahrzeit beträgt nur rund 30 Minuten. In Norddeich wieder angekommen, wird der Akku in rund 28 Minuten wieder aufgeladen und der E-Kat kann anschließend seine nächste Fahrt zur Insel starten.
Um den kalkulierten Stromverbrauch des E-Kats zu decken, wurden mehrere Projekte zur regenerativen Energieerzeugung und -speicherung kombiniert. So hat die Reederei Norden-Frisia auf ihren Parkflächen in Norddeich 600 PKW-Einstellplätze mit Photovoltaik-Dächern ausgestattet. Zudem wurden Solaranlagen auf Dächern und Carports in Norddeich, Harlesiel, auf Norderney und Juist installiert. Ein Batteriespeicher puffert Überschüsse aus der Solarstromerzeugung
tagsüber für nächtliche Bedarfe.
Der E-Kat ist damit Teil einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie der AG Reederei Norden-Frisia. “Langfristig streben wir einen geschlossenen Kreislauf aus Stromproduktion und Stromverbrauch an”, sagt Reederei-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann.
Über den Winter geht der E-Kat nun für einige Wochen zur Überholung und Wartung in eine Werft nach Emden. “Bei der Gelegenheit werden wir auch noch ein paar Kleinigkeiten optimieren”, sagt Michael Garrelts, technischer Inspektor.
Der Start für die neue Saison ist am 21. März 2026. “Tickets können übrigens schon jetzt über unser online-Portal Frisonaut gebucht werden”, sagt Produktmanager Rainer Sürken.
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DATEN & FAKTEN
Länge: 32,3 Meter, Breite: 9,6 Meter
Passagiere: 150
Rumpfmaterial: Aluminium
Rumpfform: Katamaran (weniger Tiefgang, minimierter Strömungswiderstand)
Tiefgang: 1,2 Meter (ohne Trimmung bei voller Beladung)
Fahrtzeit Norderney (11 km): 30 min.
Antrieb: 2 über Elektromotoren angetriebene Propeller (je 600 kW),
2 elektrische Bugstrahlruder (je 75 kW)
Geschwindigkeit: max. 19 kn
Zuladung: 11.250 kg
Ladeleistung 1,8 MW
Batteriekapazität 1. 800 kWh
Kalkulierter Verbrauch pro Jahr: 922.320 kWh
Ladetechnik komplett in Schwimmponton integriert
Zwei Ladestecker (MCS), wassergekühlt
Mittelspannung von konzerneigener Netzübergabestation auf Parkplatz P1 in
Norddeich
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Die Mehrkosten des elektrischen Antriebes des Elektrokatamarans wurden mit 608.000,00 EUR von der NBank des Landes Niedersachsen gefördert. Die Ladestation für den E-Kat wurde aus der BordstromTech Richtlinie im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) mit insgesamt rund 650.000,00 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Fördermaßnahme wird von der NOW GmbH koordiniert.
Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:
AG Reederei Norden-Frisia
Frau Anke Wolff
Mole Norddeich 1
26506 Norden
Deutschland
fon ..: 04931 987-1134
web ..: http://www.reederei-frisia.de
email : a.wolff@reederei-frisia.de
Die heutige AG Reederei Norden-Frisia wurde im späten 19. Jahrhundert unter dem Namen “Frisia” als reines Schifffahrtsunternehmen gegründet. Seitdem hat sie sich zu einer Unternehmensgruppe mit einem breiten Spektrum an Dienstleistungen rund um die Inselversorgung entwickelt.
Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe heute rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Etwa 180 davon entfallen auf die eigentliche AG Reederei Norden-Frisia als Kernunternehmen.
Die Aufgabe der “Frisia” war bis dato die eines klassischen Inselversorgers und wandelt sich hin zu einem nachfrageorientierten Mobilitätsanbieter. Mit zwölf Fähr-, Fahrgast und Frachtschiffen bedient sie im Schwerpunkt ab Norddeich im ganzjährigen Liniendienst die Inseln Norderney und Juist.
Pressekontakt:
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