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UK Supreme Court: Festhalten der Superyacht “Phi” trotz nicht sanktioniertem Eigentümer rechtmäßig

Gerichts-Entscheidung: Die Festsetzung der Yacht “Phi” ist auch ohne persönliche Sanktionen gegen den russischen Eigentümer rechtmäßig und setzt ein Grundsatzurteil mit Folgen für den Yachtsektor.

BildLondon/Hamburg, 31. Juli 2025

Rechsanwalt Henning Schwarzkopf , M.C.L. aus Hamburg und Antibes (www.schwarzkopf-law.com) berichtet:

Der Oberste Gerichtshof Großbritanniens (UK Supreme Court) hat ein grundlegendes Urteil gefällt, das die internationale Sanktionspraxis verändern könnte:
Die Superyacht “Phi” darf weiterhin festgehalten werden – auch wenn ihr wirtschaftlicher Eigentümer nicht persönlich auf einer Sanktionsliste steht.

Dieses Urteil verdeutlicht die neue britische Linie im Umgang mit Russland-Sanktionen und Vermögenswerten in Hochwertsektoren wie der Yachtbranche.

Hintergrund: Die Superyacht “Phi” und die Sanktionen gegen Russland

Die “Phi” ist eine luxuriöse Superyacht, die im Zuge der verschärften Russland-Sanktionen 2022 in Großbritannien festgesetzt wurde.
Brisant:

* Der wirtschaftliche Eigentümer der Yacht steht nicht auf einer offiziellen Sanktionsliste,
* Die Verbindung zur russischen Wirtschaft wurde jedoch als plausibel eingestuft.

Die britischen Behörden beriefen sich auf die Russia (Sanctions) Regulations 2019, die es erlauben, Vermögenswerte mit mutmaßlicher russischer Verbindung einzufrieren, wenn dies der politischen und wirtschaftlichen Abschreckung dient.

Das Urteil: Breiter Ermessensspielraum für die britische Regierung

Der UK Supreme Court bestätigte nun diese Praxis und stärkte die Position der Regierung bei der Durchsetzung von Sanktionen:

* Keine persönliche Sanktionierung erforderlich:
Schon eine plausible wirtschaftliche Verbindung genügt, um Vermögenswerte wie Superyachten zu beschlagnahmen.
* Breite Auslegung der Sanktionen:
Die britische Sanktionsverordnung von 2019 räumt politischen Ermessensspielraum ein, der über den EU-Ansatz hinausgeht.
* Verhältnismäßigkeit bestätigt:
Trotz erheblicher Eingriffe in Eigentumsrechte und wirtschaftlicher Verluste wurde die Maßnahme als rechtmäßig und verhältnismäßig eingestuft.

Das Gericht erkannte zwar die Beeinträchtigung von Eigentum und Privatleben gemäß Artikel 8 und 1 des 1. Zusatzprotokolls der EMRK an, stellte jedoch das öffentliche Interesse an wirksamer Sanktionsdurchsetzung höher.

Mögliche nächste Schritte: Nur noch Straßburg

Mit diesem Urteil ist der Rechtsweg in Großbritannien ausgeschöpft.
Die Eigner der “Phi” können nur noch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburganrufen.
Allerdings hat der Supreme Court deutlich gemacht, dass wirtschaftliche Interessen hinter sicherheitspolitischen Erwägungen zurückstehen können.

Signalwirkung für die internationale Yachtbranche

Die Entscheidung hat weite Auswirkungen auf den globalen Yachtsektor, der stark von russischem Privatvermögengeprägt ist:

* Breitere Sanktionsdurchsetzung:
Großbritannien kann Luxusgüter wie Superyachten beschlagnahmen, auch ohne direkte Listung des Eigentümers.
* Spannungen mit dem EU-Ansatz:
Während die EU bisher personenzentriert vorgeht, setzt Großbritannien auf Netzwerke, Einfluss und Eigentumsstrukturen.
* Neue Compliance-Herausforderungen:
Yachtbesitzer, Manager und Hafenbehörden müssen ihre Due-Diligence-Prozesse verschärfen und mit erhöhten Reputationsrisiken rechnen.

Langfristig könnte dies zu Verlagerungen von Superyachten aus britischen Hoheitsgewässern in jurisdiktionell “sicherere” Regionen führen.

Fazit: Präzedenzfall für Vermögensschutz und Sanktionen

Das Festhalten der Superyacht “Phi” durch den UK Supreme Court markiert einen Präzedenzfall, der politische Abschreckung über individuelles Eigentum stellt.
Für Yachtbesitzer, Banken und Vermögensverwalter bedeutet dies, dass die Risikobewertung von Vermögenswerten mit Russland-Bezug neu gedacht werden muss.

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

Rechtsanwalt Henning Schwarzkopf, M.C.L.
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Rechtsanwalt Henning Schwarzkopf, M.C.L., ist seit vielen Jahren sowohl in Hamburg als auch in Südfrankreich als Rechtsanwalt tätig. Er berät Privatpersonen und Unternehmen in sämtlichen rechtlichen Belangen rund um das Yacht Recht und unterstützt sie bei allen damit verbundenen juristischen und praktischen Fragestellungen.
Vor Ort greift er auf ein breit aufgestelltes Netzwerk hochqualifizierter Fachleute und Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen zurück. Dank seiner Zulassung als Rechtsanwalt in Hamburg und seiner langjährigen Präsenz im Yacht Recht verfügt er über umfassende grenzüberschreitende Erfahrung und berät seine Mandanten individuell, lösungsorientiert und kompetent.
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