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US-Amerikanische Gesundheitsbehörde gründet Organoid-Zentrum

USA setzen neuen Meilenstein für tierversuchsfreie Forschung

BildWährend Deutschland an Reduktionsstrategie für Tierversuche scheitert, setzen die USA neuen Standard in der Medizin

Die US-Gesundheitsbehörde NIH richtet das landesweit erste Zentrum zur Entwicklung von Mini-Organen ein, um Tierversuche zu ersetzen. Dieser Schritt unterstreicht die wegweisende Haltung der USA, die konsequent auf humanrelevante, tierversuchsfreie Methoden setzt. Ärzte gegen Tierversuche begrüßt diesen Meilenstein und fordert die Bundesregierung auf, endlich ebenfalls einen klaren Kurswechsel hin zu moderner und tierversuchsfreier Forschung zu vollziehen.

Die Einrichtung des landesweit ersten Organoid-Entwicklungszentrums durch die US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) markiert einen weiteren bedeutenden Fortschritt auf dem Weg zu einer medizinischen Forschung ohne Tierversuche. Das Zentrum soll die Entwicklung, Validierung und Implementierung innovativer, tierversuchsfreier Methoden fördern und koordinieren, wobei Organoide – dreidimensionale, miniaturisierte Organmodelle – eine Schlüsselrolle spielen. Ziel ist es, die Abhängigkeit von sogenannten “Tiermodellen” zu verringern und Forschungsergebnisse zu erzielen, die präziser auf den Menschen übertragbar sind. Diese Maßnahmen folgen auf die vorausgegangene Entscheidung der NIH, die gezielte Tierversuchs-Förderung in bestimmten Bereichen zu stoppen.

“Die Gründung des Organoid-Zentrums durch die NIH ist ein herausragendes Bekenntnis zu einer modernen, ethischen und wissenschaftlich überlegenen Forschung”, kommentiert Dr. Gaby Neumann, wissenschaftliche Referentin bei Ärzte gegen Tierversuche. “Die USA haben einen klaren Kurswechsel eingeleitet und erkennen das enorme Potenzial tierversuchsfreier Technologien.”

Im Gegensatz zu den USA hinkt Deutschland bezogen auf Ausstiegskonzepte aus Tierversuchen im internationalen Vergleich hinterher. Die von der früheren Ampel-Regierung im Koalitionsvertrag vereinbarte Reduktionsstrategie für Tierversuche wurde trotz eines ausgearbeiteten Entwurfs nicht beschlossen, was als ein Scheitern dieses Vorhabens gewertet wird. Auch die neue schwarz-rote Regierung zeigt keinen konkreten Plan für einen Ausstieg. Zudem fließen in Deutschland noch immer mehr als 99 % der öffentlichen biomedizinischen Forschungsgelder in Tierversuche, während unter 1 % sogenannte “Alternativen” – hierzu zählen u.a. tierversuchsfreie Forschung – erhalten. Eine Abkehr vom Tierversuch wird im vorherrschenden Konzept nicht in Erwägung gezogen.

“Angesichts der Meilensteine in den USA ist es erschreckend zu sehen, wie sehr Deutschland den Anschluss verliert”, kritisiert Dr. Neumann. “Trotz aller wissenschaftlicher Erkenntnisse fehlt hierzulande der politische Wille, aus dem veralteten System der Tierversuche auszusteigen, sodass selbst die Erstellung einer simplen Strategie zur Reduktion gescheitert ist. Wir fordern die Bundesregierung auf, wie die USA konsequent in eine tierversuchsfreie Zukunft zu investieren.”

Quellen

NIH establishes nation’s first dedicated organoid development center to reduce reliance on animal modeling. National Institutes of Health, 25.09.2025 >>

Finanzielle Förderung von Tierversuchen und 3R-Forschung. Ärzte gegen Tierversuche, 23.01.2024 >>

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“Medizinischer Fortschritt ist wichtig – Tierversuche sind der falsche Weg!” – Unter diesem Motto setzt sich Ärzte gegen Tierversuche e. V. seit 1979 für eine tierversuchsfreie Forschung ein, die auf dem Einsatz von modernen Methoden z.B. mit menschlichen Zellkulturen und Organchips sowie der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten basiert. Ziel ist die Abschaffung aller Tierversuche und damit eine ethisch vertretbare, am Menschen orientierte Medizin – eine Wissenschaft, die durch moderne, tierversuchsfreie Testmethoden zu relevanten Ergebnissen gelangt.

Pressekontakt:

Ärzte gegen Tierversuche e.V.
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