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Warum Dating-Apps Bindung erschweren

Psychologe warnt vor Belohnungsmechanismen, Mehrgleisigkeit und sinkender Bindungsbereitschaft

Psychologische Kritik moderner Dating-Systeme und der Neuaufbau von Gleichklang

Gerade in der Weihnachtszeit wird vielen Menschen Einsamkeit besonders schmerzhaft bewusst. Moderne Dating-Systeme stehen in dieser Phase scheinbar jederzeit zur Verfügung und versprechen schnelle Nähe und Verbindung. Nach Einschätzung des Psychologen und Dating-Experten Dr. Guido F. Gebauer (https://www.gfgebauer.de/) entfalten diese Angebote jedoch häufig den gegenteiligen Effekt. Anstatt Einsamkeit zu lindern, verfestigten die gängigen Strukturen des Online-Datings sie oft weiter. Nähe werde simuliert, echte Bindung jedoch nicht gefördert, während Such-, Vergleichs- und Aktivitätsprozesse aufrechterhalten würden, die Einsamkeit eher stabilisierten als auflösten.

Kurzfristige Belohnungen statt tragfähiger Beziehungen

Der Psychologe Dr. Guido F. Gebauer kritisiert seit Jahren zentrale Mechanismen moderner Dating-Systeme. Kurzfristige Belohnungen, zahlreiche parallele Kontakte und ständig neue Matches halten Nutzerinnen und Nutzer zwar aktiv, erschweren nach seiner Einschätzung jedoch den Aufbau stabiler, tragfähiger Beziehungen. Mehrgleisigkeit, Entscheidungsüberforderung und sinkende Bindungsbereitschaft seien typische Folgen dieser Struktur.

Gleichklang als bewusstes Gegenmodell

Vor diesem Hintergrund hat Gebauer die von ihm mitgegründete Plattform Gleichklang.de (https://www.gleichklang.de/) nach 19 Jahren vollständig neu aufgestellt. Gleichklang versteht sich weiterhin als bewusstes Gegenmodell zur dominierenden Dating-App-Logik und verzichtet auf kurzfristige Belohnungsschleifen zugunsten eines konsequent psychologisch ausgerichteten Ansatzes zur Beziehungsfindung.

Seit 19 Jahren gegen den Strom des Dating-Marktes

Seit 19 Jahren ist Gleichklang im deutschen Online-Dating-Markt präsent und schwimmt dabei bewusst gegen den Strom eines Marktes, der zunehmend auf Beschleunigung, Oberflächlichkeit und dauerhafte Aktivierung setzt. Nach Darstellung seines Mitgründers unterscheidet sich Gleichklang seit seiner Gründung grundlegend von den dominierenden Dating-Apps, insbesondere durch seinen psychologischen Ansatz.

Technisch neu, konzeptionell konsequent

Mit der aktuellen Neuaufsetzung erscheint die Plattform in einem vollständig neuen technischen und gestalterischen Gewand. Gleichzeitig wurden alle zentralen Mechanismen beibehalten, die Gleichklang seit jeher von anderen Dating-Systemen unterscheiden.

Gesellschaftliche Befunde und psychologische Forschung

Gebauer, Autor des Buches ” Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht (https://buch-partnersuche.de/)”, ordnet diese Neuausrichtung in einen breiteren gesellschaftlichen Kontext ein. In den vergangenen Jahren hätten sich wissenschaftliche Publikationen und journalistische Analysen gehäuft, die sich mit Dating-Burnout, Erschöpfung durch Dating-Apps, suchtähnlichen Nutzungsformen, emotionaler Abstumpfung, leeren Kontaktaufnahmen und zunehmender Resignation bei der Partnersuche befassen. Parallel dazu zeigten globale demografische Statistiken ein auffälliges Muster. Zeitgleich mit der Expansion moderner Dating-Systeme seien die Single-Quoten kontinuierlich angestiegen.

Warum Dating-Apps Einsamkeit nicht lindern

Aus psychologischer Sicht geht Gebauer davon aus, dass Dating-Apps im Durchschnitt die Beziehungsfindung eher erschweren und langfristig zur Zunahme von Einsamkeit beitragen. In einem von ihm veröffentlichten Video zu den psychologischen Hintergründen moderner Dating-Apps (https://youtu.be/l-JLVTTYFpE) erläutert er, dass diese Systeme soziale Nähe simulieren, ohne tatsächliche Verbundenheit herzustellen. Neue Profile, wechselnde Kontaktimpulse und unvorhersehbare Belohnungsreize erzeugen zwar Nutzung, führen langfristig jedoch zu emotionaler Erschöpfung, Vergleichsdenken und sozialem Rückzug. Viele Menschen erleben sich als “in Kontakt”, bleiben faktisch jedoch allein.

An dieser Stelle betont Gebauer:

“Dating-Apps erzeugen das Gefühl sozialer Aktivität und dies ist ein hochwirksamer Mechanismus, um Menschen auf den Plattformen zu halten. Für nicht wenige mündet das jedoch langfristig in Langeweile, Leere und Einsamkeit.”

Fehlende Wirksamkeitsnachweise der großen Plattformen

Nicht trotz, sondern gerade wegen der scheinbar unbegrenzten Kontaktmöglichkeiten führen moderne Dating-Systeme nach Gebauer offenkundig nicht häufiger zu stabilen, tragfähigen Beziehungen. Auffällig sei zudem, dass bislang kein einziger der großen internationalen Dating-Konzerne eine unabhängige, repräsentative Langzeitstudie in Auftrag gegeben habe, die den tatsächlichen Beziehungserfolg ihrer Plattformen über mehrere Jahre hinweg systematisch untersucht. Gebauer formuliert dazu klar:

“Wenn die Plattformen von der Effektivität ihrer Angebote für eine langfristige Beziehungsschließung ausgehen würden, hätten wir längst solch eine Studie.”

Ablehnung, Vergleich und Entscheidungsüberforderung

Gleichzeitig verdichten sich psychologische Forschungsergebnisse, die ein irritierendes Gesamtbild zeichnen. Je mehr Kontakte Menschen parallel führen und je intensiver Profile gescrollt und verglichen werden, desto stärker entwickelt sich eine generalisierte Ablehnungsmentalität (https://www.psychologie-partnersuche.de/gleichklang-informiert/18618/). Die permanente Verfügbarkeit vermeintlicher Alternativen erzeugt die Erwartung, dass jederzeit noch etwas Besseres folgen müsse. Entscheidungen werden zunehmend innerhalb von Sekunden getroffen und an oberflächlichen Kriterien ausgerichtet, ohne realistische Einschätzung der tatsächlichen Beziehungschancen.

Studien zeigen zudem, dass bereits das Wissen um mehrere Alternativen ausreicht, um die Bindungsfähigkeit (https://www.psychologie-partnersuche.de/gleichklang-informiert/der-sichere-weg-zum-scheitern-in-der-partnersuche/) messbar zu senken. Sinkende Bindungsbereitschaft geht wiederum nachweislich mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit einher, überhaupt eine Beziehung einzugehen.

Gamifizierung der Partnersuche

Nach Auffassung Gebauers entfernen moderne Dating-Systeme ihre Nutzerinnen und Nutzer häufig unbemerkt von ihrem ursprünglichen Ziel. Statt Beziehungsfindung tritt ein kurzfristiges Nutzungserlebnis in den Vordergrund, das zwar Aktivität erzeugt, Bindung jedoch untergräbt und Einsamkeit eher verstärkt als reduziert. In der Forschung wird dieses Phänomen auch als Gamifizierung der Partnersuche beschrieben.

Zwischen Sucht und Langeweile

Viele Nutzende schwanken dadurch zwischen suchtähnlicher Nutzung und Langeweile, zwischen Löschen und Neuinstallieren der Apps. Nicht selten entsteht dabei der Eindruck, aktiv etwas für die Partnersuche zu tun, während das eigene Nutzungsverhalten die Chancen auf Beziehung und Bindung tatsächlich mindert.

Mehrgleisigkeit als strukturelles Problem

Sobald mehrere Kontakte gleichzeitig verfolgt werden, sinkt laut Gebauer die Fähigkeit, sich auf einen einzelnen Menschen einzulassen. Genau diese Mehrgleisigkeit wird jedoch durch die gängigen Systeme strukturell gefördert, da sie darauf ausgerichtet sind, Nutzende möglichst lange auf den Plattformen zu halten. Gebauer bringt diesen Zusammenhang auf den Punkt:

“Sobald Menschen wissen, dass parallel weitere Optionen verfügbar sind, beginnt Bindung psychologisch zu erodieren – noch bevor überhaupt eine Beziehung entstehen kann. So wird immer weiter gesucht, aber nicht gefunden.”

Das Sieben-Schritte-System als Alternative

Auf Basis psychologischer Forschung und praktischer Erfahrung hat Gebauer ein Sieben-Schritte-System (https://www.n-tv.de/panorama/Online-Dating-Psychologe-erklaert-Formel-fuer-die-Partnersuche-article26053521.html) entwickelt, das auch unter Bedingungen von Reizüberflutung und ablenkenden Belohnungsreizen eine tatsächliche Partnerschaftsfindung ermöglichen soll.

Verlangsamung statt Dauerstimulation

Gleichklang versucht, diese Prinzipien konsequent in der Plattform umzusetzen. Es gibt keine suchtähnlichen Mechanismen, keine kurzfristigen Belohnungsschleifen, keine täglichen Match-Impulse und keine algorithmisch erzeugte Dauerstimulation. Kontaktvorschläge erfolgen ausschließlich dann, wenn sie psychologisch sinnvoll und inhaltlich passend sind, häufig verbunden mit längeren Wartezeiten.

Diese bewusste Verlangsamung stellt nach Gebauer keinen Nachteil dar, sondern ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass Menschen sich auf einzelne Kontakte einlassen und Beziehungen entstehen können.

Einheitliche Gebühren statt künstlicher Anreize

Entsprechend verzichtet Gleichklang auf Superlikes, Boosts oder käufliche Aufmerksamkeit. Stattdessen gibt es eine einheitliche Jahresgebühr, die sämtliche Funktionen umfasst. Strukturen, die Mehrgleisigkeit fördern oder Nutzende in Endlosschleifen aus Hoffnung, Langeweile und kurzfristiger Befriedigung halten, fehlen vollständig. Auch kostenlose Testzugänge, die vor allem der Mitgliederakquise dienen und Profile mit geringer Ernsthaftigkeit anziehen, sind bewusst nicht vorgesehen.

Ernsthaftigkeit und soziale Zugänglichkeit

Teilnehmen können bei Gleichklang nur Personen, die durch eine ernsthafte Anmeldung und eine begleitete Profilprüfung eine reale Teilnahmeabsicht erkennen lassen. Dadurch werden Fake-Profile, Massenanmeldungen und parallele Vielgleisigkeit von vornherein ausgeschlossen.

Gleichzeitig betont Gebauer, dass niemand ausgeschlossen werde, der sich in finanzieller Not befindet. Gleichklang ist weiterhin die einzige Dating-Plattform im deutschsprachigen Raum, die systematisch soziale Ermäßigungen vorsieht, sodass eine Teilnahme nicht am Geldbeutel scheitert. Diese Ermäßigungen reichen bis hin zu einer Jahresgebühr von sechs Euro für Hartz-IV-Empfänger:innen.

Rückführung auf den Kern der Begegnung

Indem Gleichklang bewusst gegen den Strom moderner Dating-Systeme arbeitet, soll Dating wieder auf seinen Kern zurückgeführt werden, die reale Begegnung zwischen zwei Menschen.

Ausblick

Gebauer zeigt sich optimistisch, dass es auch künftig Alternativen im Dating-Markt geben wird:

“Je stärker Oberflächlichkeit, Automatisierung und KI-gestützte Interaktionen die Dating-Landschaft prägen, desto größer wird die Sehnsucht nach einem Ort, an dem sich echte Menschen nicht in Massen, sondern in echten 1-zu-1-Begegnungen kennenlernen können.”

Gleichklang versteht sich genau als ein solcher Ort – bei seiner Gründung im Jahr 2006 ebenso wie heute, nun in einem technisch erneuerten Gewand für die kommenden Jahrzehnte.

Vegan.eu ist ein veganes Informationsportal, welches durch die psychologisch ausgerichtete Kennenlernplattform Gleichklang.de betrieben wird.

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Bildquelle: Jacob Lund – stock.adobe.com

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