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Weltpankreaskrebstag: Studie erzielt Fortschritte für Betroffene – Forschungsbedarf weiterhin enorm

Deutsche Krebshilfe leistet umfassende Forschungsförderung

BildErlangen (age) – Am 20. November ist Weltpankreaskrebstag. Mit über 20.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Pankreas- oder auch Bauchspeicheldrüsenkrebs die sechsthäufigste Krebsart in Deutschland. Gleichzeitig ist es eine Erkrankung mit einer nach wie vor sehr schlechten Prognose. In einer klinischen Studie unter der Leitung des Universitätsklinikums Erlangen konnten Forschende zeigen, wie das Langzeitüberleben für bestimmte Bauchspeicheldrüsenkrebspatientinnen und -patienten verbessert werden kann. Die Studie wurde von der Deutschen Krebshilfe mit 1,9 Millionen Euro gefördert. Die Stiftung hat zudem ein Förderprogramm ein-gerichtet, um eine Forschungsallianz zur Bekämpfung von Bauchspeicheldrüsen-krebs aufzubauen. Ziel ist es, die Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene zu verbessern.

Pankreaskarzinom: Bislang niedrige Überlebensrate
Ein Grund für die niedrige Überlebensrate von Patientinnen und Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs ist, dass die Diagnose häufig erst in einem späten Stadium erfolgt. Wird der Tumor früh entdeckt, kann er vollständig operativ entfernt werden. Bei fortgeschrittenen Tumoren verhindert aber oft ein ausgedehnter Kontakt zu lebenswichtigen Blutgefäßen eine Operation. “Durch vorangestellte andere Therapien konnte bisher in sehr wenigen Fällen doch noch eine Operation gelingen. Es war aber nicht bekannt, wie die Behandlungen optimal kombiniert werden können, um den Betroffenen ein längeres Überleben durch eine nachfolgende Operation zu ermöglichen”, so Studienleiter Professor Rainer Fietkau von der Strahlenklinik am Universitätsklinikum Erlangen. “Das herauszufinden, war das Ziel unserer CONKO-007-Studie.”

Auswirkung von Therapiekombinationen
An der Studie nahmen an 54 Krebszentren über einen Zeitraum von zehn Jahren 525 Bauchspeicheldrüsenkrebspatientinnen und -patienten teil. Voraussetzung für die Aufnahme in die Studie: Der Tumor war so weit fortgeschritten, dass er als inoperabel galt, hatte aber keine Metastasen gebildet. Alle Patienten erhielten zunächst eine Chemotherapie. Wuchs der Tumor in dieser Zeit nicht weiter, wurden sie in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt weiterhin die Chemotherapie, die andere Gruppe behandelten die Ärzte mit einer sogenannten Radiochemotherapie. Dabei wird die Chemotherapie mit einer Strahlentherapie kombiniert. Nach Abschluss der Therapien prüften die Ärzte, ob der Tumor so weit geschrumpft war, dass eine Operation in Frage kam.

Tumorentfernung häufiger möglich
Bei 36 Prozent der Studienteilnehmern aus beiden Behandlungsgruppen bildete sich der Tumor durch die vorangestellten Therapien so weit zurück, dass er operabel wurde, was die Prognose dieser Patienten verbesserte. Dabei erhöhte die zusätzliche Radiochemotherapie die Chance, dass die Ärzte bei der Operation den kompletten Tumor entfernen konnten. Die Studie konnte zeigen, dass die zusätzliche Therapie einen positiven Einfluss auf das Langzeitüberleben hat. Die 5-Jahres-Überlebensrate war für alle Patienten, die in die Studie aufgenommen wurden, nach der Radiochemotherapie mit 10 Prozent deutlich höher als nach alleiniger Chemotherapie mit 3,8 Prozent.

Mit Forschung Therapien verbessern
“Die CONKO-007-Studie hat gezeigt, wie die Überlebenszeit von Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs verbessert werden kann. Gerade für diese gefährliche Krebsart, die oft erst spät diagnostiziert wird, ist das ein Fortschritt”, so Gerd Nettekoven, Vorstand der Deutschen Krebshilfe. “Dennoch haben wir bei der Versorgung von Bauchspeicheldrüsenkrebspatientinnen und -patienten noch einen weiten Weg vor uns: Die Heilungschancen liegen nach wie vor weit hinter denen anderer Krebsarten zurück.” Im vergangenen Jahr hat die Deutsche Krebshilfe daher die “Deutsche Allianz Pankreaskarzinom” als besonderes Förderprogramm initiiert. In dieser interdisziplinären Forschungsallianz sollen zukünftig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland gemeinsam Forschungsstrategien entwickeln und umsetzen. Das Ziel ist, Antworten auf die bislang ungelösten Fragen in der Therapie von Bauchspeichel-drüsenkrebs zu finden. Für dieses Programm hat die Deutsche Krebshilfe 40 Millionen Euro für einen Förderzeitraum von fünf Jahren bereitgestellt. Die geförderten Projekte werden voraussichtlich im Rahmen des Deutschen Krebskongress im Februar 2026 bekannt gegeben.

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Bonn, 20.11.2025

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Charlotte Weiß
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Die Deutsche Krebshilfe ist eine gemeinnützige Organisation. Ihr Ziel ist es, die Krebskrankheiten in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Die Deutsche Krebshilfe fördert Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe.

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