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Wie der Rheingau 1525 die Revolution probte und das weltgrößte Weinfass leerte

“Heiliger Bimbam!” Kloster-Eberbach-Podcast mit neuer Folge zu 500 Jahre Bauernkrieg

BildAufruhr, Freiheitsträume, ein riesiges Weinfass und eine Abtei im Ausnahmezustand: Die neue Folge des Kloster-Eberbach-Podcasts “Heiliger Bimbam!” entführt mitten ins 16. Jahrhundert – in eine Zeit tiefgreifender Umbrüche und eines der größten Aufstände der europäischen Geschichte vor der Französischen Revolution, den Deutschen Bauernkrieg.

Im Jahr 1525 erschütterte der Konflikt auch den Rheingau. Während vielerorts Blut floss, verlief der Aufstand vor den Toren von Kloster Eberbach ungewöhnlich: friedlich – und doch folgenreich. Historische Originalquellen berichten von einem riesigen Gelage im Kloster, von geplünderten Vorräten und von einem legendären Ereignis. Zwei Drittel des berühmten “Großen Fasses” mit fast 71.000 Litern Wein wurden geleert – ein symbolischer Akt gegen Macht und Reichtum der Abtei.

Das Moderationsduo Julius Wagner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kloster Eberbach, und Melanie Besecke, Leiterin der Kommunikation, spürt diesem Kapitel mit O-Tönen, Chronikzitaten, szenischen Elementen, einer Mischung aus erzählerischer Dramaturgie und wissenschaftlicher Expertise nach. Als Gast ist die Mainzer Historikerin Prof. Dr. Nina Gallion von der Johannes Gutenberg-Universität dabei, die die Ursachen, Dynamiken und Folgen des Bauernkriegs wissenschaftlich einordnet.

“Im Bauernkrieg können wir feststellen, dass wir sehr viele Aufstandsbewegungen in vielen Regionen haben. Es war keineswegs eine einheitliche Bewegung – sondern ein Mosaik aus lokalen Erhebungen,” erklärt Gallion.

Und auch die Plünderung von Kloster Eberbach hatte, so Gallion, eine symbolische Dimension: “Die Leerung des Riesenfasses war keine bloße Plünderung. Es war ein Akt der Umkehr – ein Angriff auf die Machtverhältnisse, die der Wein damals repräsentierte.”

Der Aufstand im Rheingau hebe sich dabei durchaus von den übrigen Geschehen ab. “Zwar wüteten die Bauern in Kloster Eberbach, bedrohten die Obrigkeiten und setzten ihre Forderungen zunächst durch. Die Nachrichten über die verheerenden Niederlagen mit zahllosen menschlichen Opfern allerdings bewogen die Aufständischen schließlich zur Unterwerfung, bevor es zu einem vergleichbaren Szenario wie in der dramatischen Schlacht von Pfeddersheim kommen konnte.”

Die neue Episode zeigt, dass Geschichte nicht im Museum verstaubt, sondern voller Resonanz für Gegenwart und Zukunft steckt – sei es in Fragen von Gerechtigkeit, Mitbestimmung oder kulturellem Erbe.

“Mit unserem Podcast eröffnen wir eine unmittelbare Möglichkeit der Teilhabe am reichen und lebendigen kulturellen Erbe von Kloster Eberbach. Wir machen Geschichte hörbar und bringen die Magie dieses Ortes direkt ins Ohr der Hörerinnen und Hörer”, so Julius Wagner.

“Heiliger Bimbam!”: Die neue Episode “Der Bauernkrieg im Rheingau”, die mit Unterstützung der Eltviller Audio-Agentur “Watch Your Head” entstand, ist ab sofort online verfügbar – überall dort, wo es Podcasts gibt, und über unsere Webseite www.kloster-eberbach.de/das-kloster/podcast

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Kloster Eberbach, gegründet 1136 von Bernhard von Clairvaux, besteht bis heute als vollständig erhaltenes Gesamtensemble herausragender Bauten aus Romanik, Gotik und Barock. Im Jahr 1998 wurde die gesamte Liegenschaft vom Land an eine öffentlich-rechtliche Stiftung übertragen, die seitdem die Mittel für Betrieb und Unterhalt selbst erwirtschaftet. Sie finanziert sich über Eintrittsgelder, Spenden, Führungen, Veranstaltungen, Miet- und Pachteinnahmen. Der Schutz und der Erhalt des herausragenden Kulturdenkmals sind die Kernaufgaben der gemeinnützigen Stiftung. Dazu gehören, neben dem aufwändigen Unterhalt und Betrieb der denkmalgeschützten Klosteranlage, die Förderung kultureller Projekte. Der Stiftungsauftrag lautet: Werte erhalten, Zukunft gestalten, Dialog fördern.

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